Vorderradbremse tropft! Wie Bremstrommel abnehmen?

18 Apr 2016 21:11 #17906 von Ingo
Hallo zusammen,

heute (wahrscheinlich nicht das letzte Mal) benötige ich eure Hilfe :hilfe:

Gestern habe ich an der Vorderradbremse meines Coupes die Bremse eingestellt. Für die obere Bremsbacke war die Einstellung dank der Anleitung hier aus dem Forum auch kein Problem (sollte es ja eigentlich auch nicht sein).

Die untere Bremsbacke ließ sich nicht einstellen, da die Schraube bombemfest saß. Bevor ich jetzt mit dem Hammer an der Einstellschraube rumwürge habe ich das gestern abend gelassen und wollte heute nochmal in Ruhe an die Bremse gehen.

Eben sehe ich, dass unter dem Rad eine Pfütze ist. Nachdem ich das Rad abgeschraubt habe, sehe ich dass es offensichtlich aus der Trommel tropft. Ich gehe mal davon aus, dass, warum auch immer, der Zylinder oder die Leitung zwischen den Zylindern undicht ist.

Kann doch eigentlich durch die Einstellung nicht passieren, oder (zumindest wenn man nicht gewaltsam drangeht)?

Um zu sehen, woran es liegt, will ich jetzt die Bremstrommel abnehmen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, wie vorgehen. Zwischen den Radschrauben befinden sich Senkkopfschrauben. Muss ich diese zunächst herausdrehen? Dann die Trommel mit leichten Schlägen abziehen? Oder benötige ich einen Abzieher?

Mag für euch nach einer Lapalie klingen, für micht ist es jetzt gerade ein ziemliches Thema :erschrocken

In der Hoffnung auf Hilfe...

Gruß
Ingo

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18 Apr 2016 21:39 #17907 von uli
Hallo Ingo, ja das hast du richtig gesehen, die senkkopfschrauben raus und dann am besten mit einem Kunststoffhammer ein paar Schläge auf die Trommel dann müsste sie dir schon entgegen springen. Am besten die Beläge erst zurückdrehen. Viel Erfolg und Gruß uli

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18 Apr 2016 22:22 - 18 Apr 2016 22:37 #17909 von Ingo
Hallo Uli,

vielen Dank. Noch sind die Trommel und ich nicht einer Meinung. Sie will sich einfach nicht von ihrer Nabe trennen (ist halt schon ne lange Beziehung :grinsen: ). Ich will nicht mit Gewalt auf der Trommel rumhauen und sie am Ende noch verziehen. Werde mein Glück morgen nochmal probieren.

Viele Grüße
Ingo

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18 Apr 2016 23:08 #17910 von antikofen
Hallo Ingo,

die Schlitzschrauben sitzen oftmals sehr fest und sie sind relativ weich.
Ich benutze zum lösen immer sehr gerne einen Schlagschrauber ( keinen Luftdruckschrauber, sondern das alte Handgerät, bei dem man mit einem Hammer die Drehbewegung erzeugt).
Wie Uli schon schreibt unbedingt die beiden Exzenter in Richtung lose drehen, bevor du versuchst die Trommel zu lösen.

Viel Erfolg,

Bernd

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19 Apr 2016 05:24 #17911 von Ingo
Hallo Bernd,
ich werde mein Möglichstes versuchen. Allerdings lässt sich der eine Einstellexzenter nicht zur Bewegung überreden.
Gruss
Ingo

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19 Apr 2016 10:05 - 19 Apr 2016 10:19 #17912 von borgideluxe
Hallo Ingo,

ich will ja nichts schwarz malen, aber so wie sich das anhört,
braucht deine Bremse eine komplett- Sanierung. (bzw. sie sollte komplett durch gecheckt werden)
Zumindest, was die Hydraulik anbetrifft.
Wenn ein Radbremszylinder undicht ist, sind die Manschetten der anderen Zylinder
in der Regel auch nicht (viel) besser, zumindest sollten sie nachgesehen werden.
Im Übrigen macht es Sinn, immer eine Achse komplett nachzusehen, nicht nur einen
einzelnen Zylinder.
In der Regel ist das nicht allzu teuer, denn meistens sind es nur die Manschetten
die du nach sorgsamer Reinigung der Zylinder und Kolben erneuern musst.

Die Bremse ist übrigens eines der wichtigsten Elemente an deiner Isabella.
Wenn du keine Erfahrung hast oder unsicher bist, würde ich dir empfehlen, dass von
einem Fachmann machen zu lassen.

Ansonsten, würde ich zuerst einmal alles ausbauen:
- Exzenter lösen
- Schlitzschrauben der Bremstrommel lösen, Bremstrommen mit leichten Hammerschlägen außen, entnehmen.
- Beläge runter machen
- Radbremszylinder ausbauen
- Exzenter Gangbar machen (WD40 über Nacht einziehen lassen, leichte Hammerschläge, evtl Heißluftföhn)
- alles sauber machen, Bremstrommel nachsehen (Riefe, Einläufe)
- Bremszylinder zerlegen, säubern, (Zylinderfläche und Kolben auf Riefen kontrollieren, wenn gut, mit feiner Sanitär Stahlwolle polieren)
- Neue Manschetten und ATE- Paste besorgen
- Bremsleitung, Schläuche überprüfen
- Alles wieder zusammen bauen, Entlüften
- Fertig.

Ist normalerweise nicht schwierig, muss aber richtig gemacht werden, weil die Bremse Lebenswichtig ist.
Die Bremsbeläge würde ich mir genau ansehen, Verschleiß, Riefen und auf Rissbildung prüfen usw. Wenn du das Gefühl hast, dass sie Uralt sind und kleine Risse haben. Müssen sie erneuert werden. (immer auf einer Achse, nicht pro Rad) Bei neuen Belägen ist es wichtig, dass auch die Bremstrommel keine Riefen hat.
Sauberkeit beim zusammenbauen ist äußerst wichtig.

Viel Erfolg

Gruß
Joachim


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19 Apr 2016 10:14 #17913 von lloyd-alexander
Hallo Ingo,

zog die Bremse vorher schon schief ?
Wenn die Beläge mit Bremsflüssigkeit durchnässt sind, nützt meist nur ein Wechsel.
Ich habe sie noch aufgenietet, es gibt aber auch geklebte im Tausch. Dadurch ist auch die tragende Fläche
etwas größer.
Ich wäre ich aber auch vorsichtig mit nur Manschetten zu wechseln. Oft hält es auch nur gewisse Zeit,
dann sind die neuen Beläge wieder dahin und alles beginnt von vorne.
Ich habe einen Satz neuer Zylinder über Autoteile Matz bekommen.
Von den ausgebüchsten und sonstigem reparierten Zylindern würde ich abraten.
Ich glaube auch AutoDus hat nachgefertigte. Dann hat man Ruhe für lange Zeit.

Gruß
Günther

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19 Apr 2016 10:27 - 19 Apr 2016 10:34 #17914 von borgideluxe

lloyd-alexander schrieb: "Ich wäre aber auch vorsichtig mit nur Manschetten zu wechseln. Oft hält es auch nur gewisse Zeit,
dann sind die neuen Beläge wieder dahin und alles beginnt von vorne."



Gruß
Günther


Hallo Günther,

Deine Aussage verstehe ich nicht. Warum sollen die nur eine "gewisse Zeit" halten?
Was ist an einem alten Zylinder mit guter sauberer Zylinder- Oberfläche (Voraussetzung) anders als an einem neuen?
Ich habe in meinen Autos nur alte Zylinder verbaut und fahre damit seit über 30 Jahren ohne Probleme.
Ist die Oberfläche nicht ok, sind neue Radbremszylinder natürlich fällig.

Aber, du hast Recht. Sind die Beläge mit Bremsflüssigkeit durchnässt, sollte man sie auch wechseln.
Ausgebuchste Zylinder würde ich auch nicht nehmen. Die sind streng genommen gar nicht zugelassen.

Gruß
Joachim


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19 Apr 2016 11:10 #17915 von Borg Wardner

Ingo schrieb: Hallo Bernd,
ich werde mein Möglichstes versuchen. Allerdings lässt sich der eine Einstellexzenter nicht zur Bewegung überreden.
Gruss
Ingo

Moin Ingo,
die Exenter sollten sich in jedem Falle bewegen lassen. Sie sind federunterstützt, wenn alles noch original ist. Mit etwas WD 40 einweichen, dann müssten sie wieder gangbar sein.

Gruß

BW

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19 Apr 2016 13:11 #17916 von lloyd-alexander
Hallo Joachim,

klar, wenn die Zylinder innen noch einwandfrei sind, reicht auch eine neue Manschette.
Aber das ist ja meist nicht der Fall. Wenn dann nur einer von den vieren leckt, sind
auch die neuen Beläge wieder hin. Dann hat man am falschen Ende gespart.

Bevor man neue Beläge bestellt, sollte man sich auch die Trommeln ansehen ob sie ggf. ausgedreht werden
müssten bzw. ob sie überhaupt noch in der Maßtoleranz liegen.

Gruß
Günther

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19 Apr 2016 15:58 #17917 von Dagobert
Achtung

Ein Tip noch für die Gesundheit

Die Bremse nie mit Druckluft ausblasen immer mit flüssigem Reiniger säubern!!!
Dieser Staub ist hoch gesundheitsschädlich da in den alten Belägen noch Asbest !!! ist.
( Asbestose Lungenkrebs )

Gruß Rainer

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19 Apr 2016 22:11 #17918 von Ingo
Hallo zusammen,

die Reaktionen und Antworten sind mal wieder (eigentlich muss ich sagen, wie gewohnt) genial und extrem hilfreich. Vielen Dank dafür. :freude:

So, die Trommel ist schon mal unten. Wahrscheinlich war ihr zu kalt. Erst nachdem ich ihr etwas eingeheizt habe, liess sie sich dazu überreden, sich von ihrer Nabe zu trennen.

Ja, so wie es aussieht, werde ich die Bremszylinder komplett tauschen müssen. Die Trommel sieht an und für sich manierlich aus. Zwar leichte Spuren, aber jedoch eher optisch als dass es tiefe Riefen wären.

Die Beläge wollte ich aufkleben lassen. Werde mich dazu mal an eine der einschlägigen Firmen wenden. In einem Thread zum Hansa 1100 von Mitte letzten Jahres wurden bereits einige genannt. Oder hat jemand von euch schlechte Erfahrungen mit dem Verkleben gemacht?

Also nochmal, vielen Dank bisher und noch einen schönen Abend :gruss:
Ingo

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20 Apr 2016 00:33 #17919 von isacab
Hallo Ingo,du solltest alles neu machen geht am besten wenn du Ankerplatten abbaust.

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so sollte das aussehen,hab ich letztes Jahr gemacht,wenn du die Bremse am Schraubstock machst geht's am besten,
Grüße Manni (isacab)

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20 Apr 2016 01:26 #17920 von isacab
Hallo Ingo,ich biete dir an zu helfen,bau die Ankerplatten ab und komm damit zu mir,dann sehen wir auch was für Teile benötigt werden.Ohne einen kommplettausbau wird es sehr schwierig!
Also Splint raus,Große Mutter ab,Bremschlauch ab(solltest du auch erneuern",Ankerplatte abschrauben,dann geht das alles auseinander mit Radlager,dann kommst zu mir,Asslar ist nicht weit.
Grüße Manni

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20 Apr 2016 06:44 #17921 von uli
Hallo Ingo,neue geklebte Beläge kann ich dir anbieten im Tausch für 30€ das Stück. Habe ich auf Lager. Gruß uli

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20 Apr 2016 08:58 #17922 von Borg Wardner
Moin Manni,
sach mal, wie bekommt Ihr die alten Zylinder ab, bzw die neuen dran. Die Innenbremsleitung lag bei jedem eng über einer der Befestigungsmuttern. Die Leitung neu zu biegen hatte ich bei den engen Radien auch nicht drauf (dat Ding sieht aus wie ein Omega). Wir konnten die alte noch nutzen, aber beim Einbau der Zylinder brichste Dir, besser ich mir, die Ohren, weil die Schraubenschlüssel nicht sauber genug rankommen.
Gruß
BW

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20 Apr 2016 10:57 - 20 Apr 2016 11:17 #17924 von borgideluxe
Zitat: "Hallo Ingo, du solltest alles neu machen geht am besten wenn du Ankerplatten abbaust."

Ich wundere mich immer darüber, dass man im Vorfeld direkt von einem Kahlschlag ausgeht.
Wechselt man auch gleich den Scheinwerfer, wenn die Birne kaputt ist? :unbekannt:

Es kommt doch darauf an, was ich alles machen muss. Und dazu muss man sich die Sachen zuerst einmal ansehen.
Genau wie bei den Radbremszylindern, den Bremsbelägen, den Leitungen den Schläuchen den Bremstrommeln usw.
Ich setz noch einen drauf, - auch der Hauptbremszylinder gehört mit dazu.
Ich spreche aber vom nachsehen und dann vom entscheiden welche Arbeiten erforderlich sind und was ich erneuern muss!

Ich kann für den Kram 200.- Euro ausgeben und auch 700.-

Warum soll ich 700.- ausgeben, wenn ich das Gleiche auch für 200.- hin bekomme und habe sozusagen die gleich Sicherheit und Qualität.

Warum soll ich eine Ankerplatte demontieren wenn ich ein Bühne habe?
Habe ich keine Bühne und muss auf dem Boden rum klappeln, macht evtl. ein Ausbau Sinn.

Sind die Bremsbeläge fällig, würde ich bei der Isabella immer weiche Beläge aufkleben lassen, weil
die Isabella beim Bremsen zum quitschen neigt. Außerdem ist die Bremswirkung etwas besser, verbunden mit
einem höheren Verschleiß der Beläge, aber der spielt wohl bei den Fahrleistung heute eine geringere Rolle.
Gummiteile, wie innenliegende Manschetten würde ich grundsätzlich alle erneuern, auch beim HBZ.

Die Hilfsangebote finde ich super, aber wir sollten Ingo auch nicht verunsichern.
Im Zweifelsfall gibt es auch noch den Typreferenten Holger Schütz in Kreuztal. Der kennt sich bestens aus.

Gruß
Joachim


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20 Apr 2016 11:28 #17925 von Borg Wardner
Hallo Jo,
ja, das sach ich ja prizipiell auch, aber bei den Schraubarbeiten für die Zylinder mit der Bremsleitung und so, war es bei mir sehr hilfreich die Ankerplatte abzunehmen. War sehr einfach. Hab sie dann gleich auch entrostet und lackiert.

gruß
Thomas
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20 Apr 2016 18:35 - 20 Apr 2016 19:36 #17928 von andilin
Also mal so zu dem rumkrabbeln aufm Boden. Ich habe keine Hebebühne, aber einen Wagenheber und Unterstellböcke.
Habe letztes Jahr auch die Bremsbeläge neu, die Zylinder überholt und die Trommeln ausschleifen lassen. Man kann das wunderbar am Fahrzeug machen, da muss man jetzt nicht alles rausreißen.Man kann sich natürlich auch mehr Arbeit machen, als man muss.
Gruß
Andi

Gruß Andi
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20 Apr 2016 21:59 #17934 von Hartmut_STA
Bei allem Mitlesen, allen gut gemeinten Ratschlägen, wir reden hier über Leben und Tod. Und von einer wahnsinnigen Verantwortung. Wenn ich soviel Unwägbarkeiten hab, wo ich nachfragen muß, dann wende ich mich lieber an Fachleute vor Ort. Ein Oldtimer, der mit unsachgemäß reparierten Bremsen evtl. einen Menschen erwischt, das wäre schlimm.

Leider und so ist das in diversen Bereichen, sind Alle sicher, das kann ich. Das ist doch einfachste Technik. Nur mal so, meine Exenter waren so fest, da blieb nur Neuanfertigung. Aber nicht mal so, nach dem Einbau müssen die Reibwerte stimmen. Damit man nicht nur in die richtige Richtung dreht, sondern die Position auch bleibt.

Deswegen, mein Sicherheitsgefühl, lass am Ende wenigstens Fachleute über Deine Restauration gucken.

Gruß
Hartmut_STA
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