Mysteriöse Motorheilung: Lautes Pingeln verschwindet von selbst

19 Jun 2024 23:43 #52863 von Oldimat
Hallo Fangemeinde, 
Hier bitte ich um Mithilfe bei der Aufklärung eines Rätsels.
Auf dem Weg  nach Südtirol ist meine Isabella (60PS)  nach 800 km Autobahnfahrt wegen vermeintlichen Motorschadens ausgefallen. Ganz plötzlich hatte ein heftiges Pingeln aus dem Motor eingesetzt, glücklicherweise direkt vor einer Raststätte. Ich hielt an, lauschte und beschloß, dass ich mit einem so laut "pingelnden" Motor nicht weiterfahren könnte. Dies wurde von einem zufällig anwesenden Oldtimerkenner und später von einem Mechaniker des ADAC- Abschleppbetriebes bestätigt. Ich stellte auch anhand eines kurzen Zündtests fest, dass ein Zylinder nicht richtig mitlief. Ca. zwei/drei  Stunden später habe ich den abgekühlten Motor noch mal probeweise gestartet und die beiden seitlichen Ventildeckel abgeschraubt, um eventuell einen Defekt am Ventiltrieb zu finden, konnte dort jedoch auf die Schnelle keine Unregelmäßigkeit erkennen. Das  laute Pingeln war unverändert.
Die Reise wurde per Leihwagen fortgesezt, die Isabella per Sammeltransport zurückgebracht in meine Heimatwerkstatt, wo sie eine Woche nach der Panne eintraf. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass der Motor wieder ganz normal auf allen Zylinden läuft, das heftige Pingeln ist verschwunden.
Nur zur weiteren Information: Der Motor lief die ganze Zeit wunderbar mühelos, mein Reistempo war 110- 120 km/h, die Außentemperatur betrug ca. 20 °.Das "Pingeln" war ein eher helles metallisches Geräusch, kein Klingeln und schon gar kein kein dumpfes Klopfen oder Rattern.
Was könnte das gewesen sein?
Was tun, damit es nicht wieder kommt?
Mit besten Grüßen,
Jürgen

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20 Jun 2024 10:44 #52865 von lloyd-alexander
Bei mir sind mal Teile des obersten Kolbenringes abgebrochen, haben sich in den Brennraum gearbeitet und ein lautes Klopfen verursacht. Nach einiger Zeit sind sie durch das Auslassventil verschwunden und der Motor lief ganz normal weiter.
Gruß
Günther

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20 Jun 2024 10:49 #52866 von 369600coupe
Hallo Jürgen,
von Interesse wäre auch ob der Motor kürzlich demontiert oder gar überholt wurde.
a
Aber unabhängig der Feststellung mit dem ersten Zylinder, hast du mal die Verbindung des Lüfterrades mit der Wasserpumpe geprüft? Da war letztens ein Fall wo eine gelöste Verbindung eine U-Scheibe zum tanzen gebracht hat, die ähnlich metallische Geräusche erzeugte. 

Nur so ein Gedanke

Schraubergrüsse

Rolf
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20 Jun 2024 17:12 #52867 von Oldimat
Hallo,
Vielen Dank für den Tipp. Man solte zwar nichts völlig ausschließen, aber eine lose Unterlegscheibe dürfte nicht des Rätsels Lösung sein. Das Pingen war dafür zu laut, und es kam definitiv aus dem Motor selbst.
Grüsse,
Jürgen 

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20 Jun 2024 19:11 #52868 von Fahr lieber Lloyd
Wie sieht es mit Kompression aus ??

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20 Jun 2024 21:46 #52869 von Oldimat
Hallo,
Wenn ich Dir Deine Frage mit "gut" beantworte, kannst Du mir dann das Rätsel lösen?
Besten Gruß,
Oldimat (Jürgen)

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20 Jun 2024 22:02 #52870 von Fahr lieber Lloyd
Nein - aber einige Fehlerquellen kann man somit ausschließen. Wapu und Limalager i.O ?

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20 Jun 2024 22:10 #52871 von lloydmann
Ist vieleicht eine Zündkerze lose oder zerbrochen und der Keramikteil schlägt im Metallteil ?

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21 Jun 2024 07:29 #52872 von Oldimat
Hallo,
Danke für die weiteren Tipps. Leider  sind die genannten Möglichkeiten auszuschließen.. Bedenkt auch, dass das Pingen von selbst wieder verschwunden ist. Das läßt m. E. vielleicht auf ein wärmeabhängiges Problem schließen?
Grüsse,
Jürgen 

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21 Jun 2024 09:00 #52873 von Fahr lieber Lloyd
Daher kam ich ja auf ein evtl. wegen mangelnder Schmierung heißgelaufenes Lager von Wapu oder Lima...die alte Regel sagt : immer zuerst dort forschen, wo zuletzt geschraubt wurde.
Wurde denn vorher an der Maschine etwas gemacht ?
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21 Jun 2024 09:25 #52874 von Oldimat
Hallo,
Danke nochmal, nein, nichts neu, die Wasserpumpe vor zwei Jahren (3500) km. Der Motor ist wohl noch der originale mit wahrscheinlich 240 000 km Laufleistung, immer gut gepflegt.
Öl ist, seit ich ihn habe (3500  km) 20-W50 Classification SF also mild legiertes Oldtimeröl.
Grüsse,
Jürgen

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21 Jun 2024 10:51 #52875 von habre16
Hallo.
Habe da mehrere Gedanken zu.
1. Wie beschrieben, Teil vom Kolben war im Brennraum , ist dann wieder ausgespuckt worden.
2. Sind ALLE Vergaserteile noch vorhanden? Luftklappenschrauben, oder die Zersteuber Luftdüse?
3. Wie ist nach den km die Ölversorgung der Kipphebelwelle, tritt da noch Öl zwischen den Kipphebeln aus?
   Wenn nicht, dann könnte ein Ventil gedrückt festgegangen sein, was das Getickse verursacht haben könnte.
Oder eine lose Ventilführung,
Nach dem Abkühlen kann sich das Ventil wieder gelöst haben.
LEIDER wird die Ölversorgung der Kipphebelwelle allgemein unterbewertet und nicht für dringlich befunden!
Alledings ist dies einzige Weg über Schleuderöle den Ventiltrieb und die Ventile zu schmieren dadurch verhindert.

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21 Jun 2024 12:55 #52876 von Oldimat
Hallo,
Vielen Dank nochmal für Eure Vorschläge. Habre 16, das scheint mir alles plausibel, inclusive Günthers Idee mit einem Sückchen Kolbenring im Brennraum. Ich werde auch genau nachsehen, ob sich etwas vom Vergaser gelöst hat. Einiges spricht für ein festhängendes Ventil, insbesondere der anfängliche Einduck, dass ein Zylinder nicht richtig mitlief. Die Kipphebelwelle bekommt zwar nach meinem Eindruck Öl, aber womöglich bei scharfer Fahrt nicht genug?
Wie kann ich prüfen, ob es ein klemmendes Ventil war, und welches?  (Bei abgenommener Ventilhaube läßt sich äußerlich nichts erkennen. Es müßte dann ja wohl eines der beiden Ventile des Zylinders sein, der nicht richtig mitlief).
Wie kann ich prüfen, ob es ein Metallstück im Brennraum war, solange die Kompression noch ok ist? Sollte ich deswegen den Zylinderkopf abbauen, auch wenn der Motor wieder läuft, als wäre nichts gewesen?
Beste Grüße,
Jürgen

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21 Jun 2024 18:43 #52877 von Fahr lieber Lloyd
An die verschluckte Düse vom Mischrohr glaube ich eigentlich nicht...dann würde sie jetzt nicht normal laufen sondern spucken wie ein Lama.
Aber der Luftfilter ist schnell runter; mal ein Auge reinzuwerfen - kann keinesfalls schaden.
Was auch immer da drin war - ist durch das Auslaßventil entfleucht.
Optimal wäre es, wenn jemand ein g u t e s Endoskop hat - und man den Kolbenboden und auch Ventile und Umgebung genauer betrachten kann.
Ob Kolbenringbrocken, Stück vom Kolben - was auch immer. Sollte d a s der Fall sein - ist Demontage allerdings unumgänglich.
Mit der Wichtigkeit der Schmierung der Kipphebelwelle hat Habre absolut Recht; es gibt verschiedene Ausführungen der Kipphebelböcke.
Welcher Zylinder war das denn ?

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22 Jun 2024 06:51 #52881 von Oldimat
Hallo,
Es war de 3. Zylinder (von hinten). Aber was sagt Dir das?
Besten Gruß,
Oldimat

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22 Jun 2024 08:35 #52884 von Fahr lieber Lloyd
Was sagt mir das...ich überlege bei mir, ob ggf. das Wasserdiffusorrohr im Block korrosionsbedingt seiner Aufgabe nicht mehr nachkam und somit Überhitzungsschäden aufgetreten sein können - welche man gemeinerweise auf der Temperaturanzeige nicht sieht; der Geber der Kapillare ist ja im Thermostatgehäuse verschraubt...

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22 Jun 2024 10:40 #52888 von Oldimat
Also?
Anderes Thema. Ich könnte noch einen Goliath- Dichtsatz liegen haben, werde mal nachschauen.
Außerdem habe ich etwas Erfahrung mit einem Hansa 1500 Baujahr 1951, ich hatte vor 40 Jahren einen solchen Wagen im Originalzustand, damals schon Oldtimer. Besonders über die Fahreigenschaften im Vergleich zu Konkurrenten wie Mercedes 170 und Opel Olympia könnte ich kurz berichten, falls Interesse..
Besten Gruß,
Jürgen
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22 Jun 2024 10:51 #52890 von Borgward_ic58
Hallo Jürgen;
ein Bekannter von mir hatte zu Jahresanfang bei seinem Motor den gleichen Effekt, ein plötzlich einsetzendes lautes Klingeln, worauf hin der Motor abgestellt wurde. Bei der Demontage des Zylinderkopfes zeigte sich ein Abbruch von ca. 2x3 mm an einer Ventilführung.
Es waren noch minimale Metallreste im Brennraum, so das wir zuerst auf einen Kolbenringbruch bzw, Vergaserabbruch oder Drahtreste aus den Luftfilter getippt haben, dem war aber nicht so, sondern die Ursache war der Abbruch eines kleine Stückes der Ventilführung.
Gruß Karl

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22 Jun 2024 11:05 #52891 von Fahr lieber Lloyd
Das könnte dann wieder in die Richtung deuten, in die ich ohnehin denke : Kolbenring - Kolben. Wobei natürlich die Ventilführung auch schuldig sein kann; daher mein Gedanke mit dem Endoskop.
Hansa 1500 L 4 habe ich auch noch herumstehen - steht aber noch nicht auf der Prioritätenliste und ist karossetechnisch einiges schlechter, als der Diesel. Kotflügel HR ist eine Katastrophe - aber ohnehin nicht auftreibbar, also...Schweißkunststück.
Goliath : hört sich gut an...

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22 Jun 2024 15:51 #52896 von Oldimat
Hallo,
Karls Beitrag scheint gut zu passen. Aber ist das Geräusch in Eurem Fall auch von selbst wieder verschwunden, BEVOR der Zylinderkopf abgenommn und der Abbruch an der Ventilführung gefunden wurde?
Der Vorschlag, erst mal mit einem Endoskop zu prüfen, scheint mir sehr sinnvoll.
Wenn es ein Abbruch am Kolbenring oder Kolben gewesen sein sollte, müßte dann nicht die Kompression an dem betreffenden Zylinder jetzt deutlich geringer sein als vorher?
Beste Grüsse,
Jürgen

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