Zündschloß Isabella, alte Variante

24 Aug 2025 19:42 - 24 Aug 2025 19:46 #56269 von Fahr lieber Lloyd
Zündschloß Isabella, alte Variante wurde erstellt von Fahr lieber Lloyd
Wie verbringt man einen Sonntag am Schönsten ? Ist doch klar - man kümmert sich um ein Zündschloß.
Vielleicht hatten schon einige Leute das Problem, daß der berühmte Schlüssel fehlt - und auch werden oft obskure Schlösser ohne Schlüssel völlig überteuert angeboten; die Reparatur ist nicht ohne....



Zunächst der Ausbau : die Abreißschrauben gehen bei Borgward eigentlich immer - relativ - einfach auf; ein Hämmerchen und ein kleiner Meißel genügen. 
Abklemmen der Kabel nach Demontage des Deckels ist kein Problem - und schon haben wir das Zündschloß in der Hand. 

Wir sehen - wenn wir genau hinsehen - 2 Spannstifte. Der eine arretiert das Gehäuse des Schließzylinders, der andere dient zur Führung, damit sich der Blockierbolzen ( Lenkradschloß ) nicht verdrehen kann. Wenn man daran nicht arbeiten muß - muß man meist nicht - kann man den dort lassen, wo er ist.

Hände weg von der Bohrmaschine - das geht 1000 % schief; der Bohrer würde in alle Richtungen verlaufen, aber nicht die Bolzen ausbohren. 
Es muß absolut perfekt aufgespannt werden - sonst ist es...kaputt.

Nehmen wir an, die Bolzen sind draußen. Man nimmt also die Kontaktplatte ab, das sind 2 Schräubchen und geht kinderleicht.
Man sieht dann ein Plättchen und einen Bolzen. Der Bolzen ist nur eingesteckt; nicht verlieren - gut deponieren. Er ist zuständig für den Zündkontakt.
Der Deckel ist nur eingelegt; raus damit und gut deponieren. Wir sehen die Feder und den Drücker für den Anlasser. 

Er läßt sich recht gut ausbauen - aber nur, wenn man den Schließbolzen zurück ins Gehäuse drückt; es gibt da eine Aussparung - und schon kann man ihn entnehmen.

Da der Spannstift für das Gehäuse des Schließzylinders draußen ist, erlauben wir uns, das Gehäuse komplett herauszunehmen.

Wir sehen ein Blech, das sich mit dem Schließzylinder dreht. Es ist aufgelegt - und dann verstemmt; äußerste Vorsicht bei der Demontage angeraten..Meist klemmen die Haltenasen, die verstemmt waren, im Gehäuse, wenn man den Schließzylinder herausnehmen will. Ganz vorsichtig, Plasthammer und genügend Kriechöl....

So, jetzt wird es richtig spannend : bei der Demontage des Schließzylinders - arbeitet man am Besten in einer Wanne. Darin sind 8 kleine Federchen und 12 Messingbölzchen. NICHT verlieren....

Etwas Fleißarbeit folgt : ich habe einen Bosch - Schlüssel genommen, der ohnehin herumlag und paßte - und die entsprechenden Messingbolzen auf den Schlüssel, der natürlich im Zylinder sein muß, aufgesetzt. Geduld....und ggf. kleine Feile.

Die längeren Messingbolzen können alle nach außen ins Gehäuse. Vieeel Zeit einplanen - die kleinen Federchen einsetzen geht noch, aber d a n n muß der Schließteil angesetzt werden - und, wenn Feder und Messingbölzchen eingedrückt sind, entsprechend gleichzeitig nach vorne geschoben werden. 3 Hände sind von Vorteil; die Bölzchen im Schließteil habe ich vorsichtshalber mit Fett eingesetzt - sonst fallen sie dauernd heraus - und es geht von vorne los...
Weil es so schön ist, gleich mehrfach....

Damit ist der Löwenanteil gemacht - Kosten : Null, aber man braucht Zeit. 

Jeder, der ein solches Schloß ohne Schlüssel kauft...sollte wissen, worauf er sich da einläßt. Und keine hohen Preise dafür bezahlen - der Spaß fängt damit erst an...

Viel Vergnügen !
 

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