06 Sep 2024 20:27 - 08 Sep 2024 11:11 #53696
von 369600coupe
Hallo zusammen,
für die TÜV-Vorführung sind noch die verblaßten Hella Rückleuchtenkappen aufzuarbeiten.
Angeblich ginge das mit neuem Auftrag einer transparenter Hintergrundfarbe für Glas, nach vorherigem entfernen der alten Farbe die ebenso nur von innen aufgtetragen wurde, also auch original kein durchgefärbter Kunststoff.
Zwecks Übung, weil ich der Sache und dem zu erwartenden Ergebnis nicht so ganz traute nahm ich erstmal zwei noch stärker verwitterte und verkratzte aus dem Fundus.
Das Mittel der Wahl war Deka-Transparent mit Farbton Karmin - 02-20.
Zuvor sollten zwei Dinge erledigt sein:
- den alten Lack, bzw. dessen abgeblätterten Reste innen entfernen.
- die Kappen von außen optisch aufarbeiten um vorhandene Kratzer u. ähnl. möglichst weit rauszuschleifen und die evtl. alte Mattigkeit durch polieren im Nachgang zu beseitigen.
In verschiedenen Foren wurde die Entfernung des Altlackes mit Uni-Verdünnung getätigt, was nicht ganz unkritisch zu sehen ist, da durchaus, auch im Nachgang der Behandlung Spannungsriße entstehen könnten.
Da es " Übungsmuster" waren ging ich das Risiko weiter ein. Die Innenstruktur weist Riffelungen auf die nicht leicht von Farbresten zu reinigen ist. Das anlösen geht mit einem Pinsel und ausschwemmen mit Verdünnung relativ gut. Zwischendurch mit einem weichen Tuch auswischen um Farbreste mit aufzunehmen.
Die verwendete Verdünnung (kleine Menge) immer wieder mal tauschen, auch den Pinsel reinigen um die restliche Rotfärbung dann gänzlich rauszukriegen. Ist der Korpus innen transparent und klar ist die Aufgabe erstmal erfüllt.
Also dann zweiter Schritt
- von außen mit 400er Papier trocken die kpl. Kontur abfahren und je nach Zustand, die gröbsten Kratze rausschleifen. Die Kappe wird kpl. matt! Das behebt man dann wieder indem zunächst mit 1000er, dann 2000er Naßschleifpapier (ggf. weiter mit 3000er), die Sache wieder aufhellt und quasi dadurch schon vorpoliert wird. Anschließend muß mit geeigneter Schleifpolitur (für Lacke) das ganze hochpoliert werden, gerne auch mit Maschine und Polierpad. Soweit die äußere Vorbereitung.
Nun muß innen der Bereich der Rückfahrscheinwerfer sauber abgeklebt werden. Hierzu eignet sich Linierband und Abklebeband für Lackierungen. Kein Malerkreb, das ist zu grob und wird von Farbe unterwandert! Ferner dann der ganze polierte Außenbereich, der ja keinen Farbnebel abbekommen soll.
Das sieht dann so aus:
Dermaßen maskiert konnte dann die eigentliche Lackierung in Angriff genommen werden. Zuvor wurde noch kurz mit Silikonentrferner ausgewischt, damit evtl. Fettrückstände die Lackhaftung nicht beeinträchtigen könnten. Mittel der Wahl des Lackierwerkzeuges war eine kleine Airbrush die hierzu bestens geeignet ist.
Die Farbe wurde in einem kleineren Gefäß mit etwas Uni-Verdünnung angemischt (nach Gefühl) und in die Pistole gegeben. Der Innenbereich wurde nun möglichst homogen an allen Flächen ausgespritzt, bis überall ordentlich Deckung erreicht wurde. Dabei öfter mal pausieren, damit der Lack zwischentrocknen kann.
Das sollte dann so aussehen:
Nach ca. einer halben Stunde (Lack ist noch nicht kpl. durchgetrocknet!) demaskiert und Ergebnis direkt am Fahrzeug kontrolliert.
Unbeleuchtet:
Durchleuchtet:
Das Ergebnis überrascht und überzeugt zugleich! Die bleiben zur TÜV-Vorführung zunächst mal drauf!
Ingesamt lohnt sich der Aufwand schon, wenn die Ausgangsbasis natürlich stimmt und ein bißchen Arbeit fürs Hobby in Kauf genommen wird.
Also dann!
Schraubergrüße
Rolf
PS. Wichtiger Nachtrag!
Beim äußeren anschleifen mit 400er Papier unbedingt den Bereich mit dem Hersteller Prüfzeichen auslassen. Ansonsten läuft man Gefahr diese Kennzeichnungen für immer zu eliminieren. Kann beim TÜV negativ aufstoßen da die Leuchtmittel ihre Zulassung verlieren würden. In diesem Bereich reicht es max. mit 2000er Naß vorzuschleifen, oder besser nur mit der Maschine und Poliermittel drüberzugehen. Damit passiert dort nichts nachteiliges und es wird trotzdem angeglichen.
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Letzte Änderung: 08 Sep 2024 11:11 von 369600coupe. Grund: Nachtrag Prüfzeichen!
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