Moin moin,
es hat mich schon länger gereizt zu diesem Thema mal etwas zu schreiben, allerdings fehlten mir bisher die dazugehörigen Bilder.
Immer mal wieder kommen Leute auf die Idee einen Motor mit einer Restkompression von 5 bar durch irgendwelche "Tricks" ( wie z.B. Bremsflüssigkeit bei laufendem Motor in den Vergaser kippen um die Brennräume von Ölkohle zu befreien) wieder in den "Neuzustand" zu versetzen.
Ob ihr es glaubt oder nicht, das ist ein sinnloses Unterfangen.
Ein Isabellamotor läuft sehr lange auch in schlechtem mechanischen Zustand, durchaus auch mit 5 bar.
Heute habe ich einen solchen Motor zerlegt und im Anhang seht ihr einige der Schäden:
1.Tragbild aller 4 Einlassventile ist eine Katastrophe, die Ventile sind tief in den Sitz eingeschlagen.
2. Alle Auslassventile sind voll mit Ölkohle, eines der Ventile klemmte bereits in der Führung, da der Ventilschaft bis zur Ventilführung voller Ölkohle war, ein Tragbild am Ventilsitz ist nicht mehr zu erkennen.
3. Alle Ölabstreifringe der Kolben sitzen fest in den Ringnuten und können ihre Aufgabe daher nicht mehr erfüllen, lässt sich leider nicht fotografieren.
4. Pleuellager ist eingelaufen.
5. Wasserkanäle sind voll Kalk und Ausblühungen,die Wasserpumpe würde in dem Milieu nicht lange überleben, von der Kühlleistung ganz zu schweigen.
5. Ölbohrung im Stößelbecher ist fast dicht.
Wenn man nun noch das Öl wechselt werden die dann gelösten Verkrustungen einem solchen Motor innerhalb von Tagen-Wochen-Monaten das endgültige Ende bereiten.
Grüße
Bernd