Dichtungen zusätzlich mit Dichtmasse bestreichen?

Hallo in die Runde,

ich habe mal eine Frage an Euch: Wann und wo dichtet Ihr eine neue Dichtung zusätzlich mit einer Dichtmasse wie Dirko oder Hylomar ab?
Habe heute meine Ölwanne montiert und habe da Dirko HT auf beide Seiten der Dichtung gestrichen. Da machte das wohl auch Sinn, weil die Wanne ganz schön was erlebt hat.
Aber was ist bei Zylinderkopfdichtung und Co.?

Danke für Eure Meinung.
Viele Grüße
Frank
 

Hallo.
Da kann man vermutlich eine Doctorarbeit draus machen!
OELWANNE ist hier in dem Fall eine Korkdichtung, Kork ist ein Naturprodukt, oft Gummikork, dann mit Chemie versetzt.
Die darf nicht austrocknen, da nehme ich Hylomar, weil es nicht abbindet oder nur Fett.
Die große Deckeldichtung gibt es in Gummi und Kork, die würde ich, genau wie die kleinen Deckeldichtungen einseitig mit Curil aufkleben.
Leider ist die Gummidichtung auf Dauer nicht ölfest, sie löst sich auf.
Dichtungen im Wasserbereich auch mit Hylomar dünn bestreichen, auch die Runddichtringe vom Thermostat Röhrchen, sogar die Wasserstutzen vom und zum Kühler.
Dann setzt sich kein Kalk unter das Gummi, dichtet hervorragend und lässt sich ohne Beschädigung demontieren.
KOPFDICHTUNG ist heut zu Tage beschichtet, normaler Weise braucht man nichts zusätzliches. Dafür lassen sie sich nicht mehr einfach weg nehmen und eventuell noch einmal verwenden. Sie bekommt man nur zerstört herunter.
Sollte es aber eine NOS Dichtung sein, würde ich im Bereich der Stößeldurchführungen noch zusätzlich beidseitig Silikondichtung dünn auftragen.
SEHR WICHTIG!!  Die neu hergestellten  Kopfdichtungen grundsätzlich zwischen 500 und 1000 Km nach ziehen, auch bei den Dehn- Stehbolzen!
Da werden von der Qualität sehr unterschiedliche Materialien verwendet. Die meißt gelieferten Kopfdichtungen lassen sich nach 500 km etwa 45° nachziehen.
Die Reinzdichtung etwa 5°.
IM KRAFTSTOFF BEREICH, vor allen Dingen Vergaser und Pumpe gehört nirgen wo, irgend eine Art von Dichtungsmasse verwendet! Die lösen sich auf verstopfen alles oder man bekommt nichts mehr auseinander gebaut .
Die Korkdichtung vom Tank Messgerät soll man laut Werksmitteilung eine Stunde vor Einbau in Benzin einlegen.
GETRIEBE setze ich die Papierdichtungen dünn mit Hylomar ein.
DIFFERENZIAL. Das Gleiche! Wichtig sind die Ausgleichblättchen am Halsgehäuse, alles gut in Benzin reinigen auch die Halbmonde und Schrauben, die dann einzeln dünn mit Hylomar bestreichen, Schrauben am Gewinde und dann genau 50 zu 50 Teilen links und rechts einbauen.
Mann kann an vielen Stellen, statt Hylomar auch Silicondichtungsmasse verwenden, man muss aber bei eventueller Zerlegung alles peinlichts abrubbeln.

Vielen vielen Dank für diese ausführlichen Tipps. Hylomar und Curil sind bestellt. Die
Auf Hylomar für die Wasserstutzen usw. wäre ich z.B. nie gekommen. Glysantin oder Schmierseife sind da ja nur sehr kurzfristig wirksam.
Ich habe mir einen von den großen Dichtungssätzen gekauft. Da ist die Ölwannendichtung nicht aus Kork sondern aus einem sehr dicken Papier. Das fühlt sich fast an wie Linoleum. Ist aber natürlich nicht so nachgiebig wie Kork. Habe deshalb mit Dirko HT gearbeitet.
Und die Kopfdichtung ist ein sehr schlichtes Ding. Bin jetzt schon gespannt, ob die dichtet und hält.

Apropo Dehnstehbolzen.
Bei modernen Motoren kennt man das ja, dass die Kopfschrauben gewechselt werden mit der Dichtung. Da ist in einem Kopfdichtungssatz für 35 € ja auch alles dabei, 20 Dichtungen und 10 Dehnschrauben. Aber wie ist das bei den Isabelle-Motoren? Sollen die Stehbolzen auch getauscht werden? Sind das alles Dehnstehbolzen?

Antwort 1. Wenn die Ölwannendichtung aus Dichtungspapier besteht, würde ich wie wohl schon erkannt Dichtmasse hinzu nehmen.
Antwort 2. Es gibt keinerlei Werksanweisungen, diese Stehbolzen, egal welcher Ausführung bei irgend einer Reparatur zu ersetzen.
Dies ist auch äußerst Mühsam, da zumindest auf der Wasserseite mit Wasserglas eingeschraubt wurde.
Sie sind nur äußerst schwierig heraus zu schrauben.
Angefangen mit dem Ersetzen der Kopfschrauben hat VW mit ihren Golf 1 Dieseln, die nicht dicht zu bekommen waren.
Ich denke das ist teilweise eine Geschäfts Idee, die Schrauben immer zu ersetzen.
Antwort 3. Zu der Kopfdichtung kann ich nichts sagen, weiß ja nicht wie die genau aussieht. Gab es allerdings 2 Ausführungen in Bezug auf den Ölkanal.
Welche Version Ölkanal dein Motor hat ist ja hier nicht bekannt.
Das mit dem Hylomar an den Wasserstutzen mache ich schon seit den 70er Jahren, seinerzeit an den 4 und 6 Zylinder BMW der Kundschaft ausprobiert, da immer zwischen den Schläuchen und Stutzen starker Kalkbesatz mit folgender Undichtigkeit auftrat. Von meinen Kollegen belächelt, die aber blöd klotzten, da ab da kein Kalk mehr ansetzte und alles dicht blieb.