Hallo Volker, ein Hallo an alle technisch interessierten Konstrukteure aus der Borgward Szene,
DAS ist mein Lieblingsfoto: Der FAHRSCHEMEL - früh und einzigartig konstruiert, unter der Leitung Borgwards, in der Entwicklungsabteilung INKA, bei Hude/Oldenburg entstanden? Hier wird für mich sofort klar, daß BEIDE Fahrzeuge LP und GP aus einer Feder entstammen. Reihen Zweizylinder Motor quer vorne rechts vor der Vorderachse, das Getriebe links zum Gewichtsausgleich daneben. Unsymmetrisch! - Eben nicht wie bei DKW in der weitergeführten Vorkrieg-Technik zeitgleich produziert.
Lloyd und Goliath haben dieses Merkmal seiner Konstruktion GEMEINSAM unsymmetrisch zu sein. Selbst im Getriebe entsprechen die Anordnung, Lagerung und Position der Wellen an gleicher Stelle. Die Wellen zu den Achsantrieben/Schiebestücken, innere und äußere Antriebswellen, kurze oder lange, selbst die Verzahnungen sind sehr ähnlich verkörpert angeordnet. Wohlgemerkt, es geht hier um die Platzierung, obere und untere Blattfedern führen die Achsschenkel, die Zahnstangen Lenkung ruht auf dem Motorträger, Stoßdämpfer beruhigen dazwischen positioniert die Schwingungen - DAS ALLES ist an nur VIER Schrauben mit dem Hauptrohr ANGEFLANSCHT verbunden - beim Lloyd erheblich simpler - beim Goliath wegen seiner Baugröße und entsprechend höherem Komfort/Gewicht - aufwendiger, aber dennoch vom Konstrukt her aus GLEICHER Feder in 1949 bei INKA entstanden!
Der LP 300 erblickte im Mai 1950, der Goliath LP 700 erst einen Monat später, beide 1950 im Hasteder Goliath Werk das Licht der Erde bis zu ihrer Produktionsreife.
Für mich: CFW in seiner Gefangenschaft bis 1948 vielleicht auf „Schmierzetteln“ in der stillen Ecke skizziert entstanden, Ponton-Karosserien die wie Hansa/Goliath/Lloyd als Parallelen in ihrer Schalenbauweise gleichen, an Formgebung und Linie stark ähneln.
Kaum war CFW entlassen, in 1948/49 von ihm UMGESETZTER Plan... (klar ist bei einem Hinterachsantrieb, Reihenmotor längs wie Hansa 1500 eine ganz andere Konstruktion von Nöten).
Ein FAHRSCHEMEL kam z.B. für den 180/190 Benz erst Jahre später auf das Reissbrett.
Öffnet man Heute die Haube von Fronttrieblern: Motor quer, vorne rechts in Fahrtrichtung, Getriebe links daneben, vor der Vorderachse angeordnet!
Der klassische Fahrschemel wurde von nun an von Mitbewerbern nur in der Luxusklasse umworben...Wie FUTURISTISCH der Zukunft weisend war dieser sehr frühe Auftritt der beiden Kompakt-Wagen Lloyd und Goliath bis zum Motoren-Programm seiner Modernisierung in 1957 denn, „klar. weg vom Zweitakter“, doch vom Konstrukt her weit darüber hinaus fortgeführt?
Für mich ein sehr spannendes THEMA weil EINZIGARTIG früh, seiner Zeit voraus und von Mitbewerbern erst erheblich später aufgegriffen, ab dort erst weiterentwickelt,
Lloyd-Oldtimer-Grüße Uwe
P.S. Thema Fahrschemel in stark vereinfachter Darstellung aus der Zweitakt Ecke entnommen:
www.borgward-ig.de/index.php/forum/84-Ll...0-400-zweitakt-motor
Foto hier