Ich sehe die Thematik vielleicht etwas zu sehr von der technisch-naturwissenschaftlichen Seite, ich meine aber, jeder darf in Deutschland seine Meinung kundtun. Das ist Teil unserer Demokratie. Aber es sollte niemanden daran hindern sich selbst Schlau zu machen. Bei der Bundeswehr gab es damals den Spruch: Informiere Dich täglich!
Alle Maßnahmen, die hier ergriffen werden und die uns aktuell einschränken haben nur ein Ziel:
Unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Warum? Weil wir nur eine bestimmte Menge an Betten und Geräten haben. Würde das Virus unkontrolliert um sich greifen, wären diese Betten und Geräte zu wenig und sehr schnell überlastet. Mit dem Ergebnis, daß Krankenhäuser und Ärzte entscheiden müssten, wer behandelt werden darf und wer nicht. In England werden z.B. Corona-Patienten über 75 nicht mehr behandelt. Sollen wir solche Zustände bekommen, daß Leute, die einen Weltkrieg überstanden haben, ein erfülltes Leben haben und etwas für die Folgegeneration aufgebaut haben von so einem lumperten Virus dahingerafft werden, obwohl sie noch ein paar verdiente gute Jahre hätten? Meine Eltern und Schwiegereltern sind Mitte 80 und ich mache mir Sorgen. Daher sage ich nein zu Lockerungen von Maßnahmen und Ja zu Auflagen, die die medizinische Versorgung verbessern und für jeden in unserem Land zumindest theoretisch, zugänglich machen. Das ist übrigens auch Verpflichtung des Staates, respektive der Regierung. Schutz der Gesundheit sollte für uns alle oberste Priorität haben. Das privat Einschränkungen kommen ist nicht das Problem. Dran halten und die Zeit nutzen, das Leben neu entdecken, ja, und immer positiv bleiben, das sollte eigentlich nicht das Problem sein. Schaden von der Wirtschaft abwenden, mit Zuschüssen, Krediten, Kurzarbeit sollte damit auch Verpflichtung des Staates sein, dafür zahlen wir Steuern und Berlin hat wohl auch Rücklagen dafür aufgebaut. Dafür kann die Wirtschaft mal zeigen, wie leistungsfähig sie ist. Leider wird das drastisch ausgenutzt. Während große Unternehmen, die Rücklagen und Riesengewinne haben, den Großteil der Fördermittel abgreifen, und dafür für die kleinen wenig bis nichts über bleibt sollte so nicht sein. Hier müsste genauer hingeschaut werden und besser an die kleinen und mittleren Unternehmen verteilt werden. Ich stehe übrigens auch am Ende. Aus China kommt keine Ware, und wenn, könnte ich nicht an die Läden, die geschlossen sind, ausliefern. Im Engineering-Segment bekomme ich keine Aufträge, weil die Firmen in Kurzarbeit gehen und damit kein externes Personal brauchen. Allerdings sehe ich diese drastische Reduzierung der Wirtschaft auch etwas kritisch. Was passiert in ein paar Monaten, wenn die Bedarfe wieder anziehen und niemand laufende Prozesse am Laufen gehalten hat, Produktentwicklungen gestoppt wurden und die Lager leer sind. Dann fehlt es an allen Ecken und Enden, auch am Personal. Da wird meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Ich nutze ja auch die Zeit mit Entwicklungen von Modellen, Projekten und Neuheiten. Vielleicht sind wir dann in einem halben Jahr schneller lieferfähig und können unseren Betrieb schneller wieder den Erfordernissen anpassen. Hier sind meiner Meinung nach die Firmen gefragt, Ihre Resourssen und Rücklagen sinnvoll einzusetzen und nicht nur Hilfsmaßnahmen abgreifen, die woanders dringend gebraucht werden.
Genug abgeschweift. Ich finde wir sollten die Maßnahmen für uns bewerten und möglichst teilnehmen. Ich möchte nicht die Verhältnisse von Italien, Frankreich, England oder den USA erleben und finde das Vorgehen in Ordnung und notwendig. Und in keinem Fall sollten wir zugunsten von Wirtschaft, monetärem Streben und Luxus Menschleben aus allen Generationen gefährden. Wen es betrifft, der versteht es wohl am besten.
Bleibt Gesund, wachsam und informiert Euch täglich. Auf keinem Fall möchte ich erleben, daß unsere Oldtimer billig angeboten werden, von den Erben, weil viele Besitzer von einem als "relativ harmlos" eingestuften Virus, wenn auch in Kombination mit anderen Krankheiten, dahingerafft wurden, obwohl sie noch ein paar Jahr unserem Hobby hätten frönen können.
meint der Hartmut in Bayern